Borneo – Entspannung und Minimalismus

Nach rund 2 Monaten in Thailand war unsere Zeit in diesem Land nun abgelaufen. Die Vorfreude ein weiteres Land kennenzulernen war groß. Der Flieger brachte uns von Chiang Mai nach Kuala Lumpur, der Hauptstadt Malaysias.

Kuala Lumpur – eine Stadt der Vielfalt

Wieder wurden wir direkt mit der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen konfrontiert. Müde und geschafft kamen wir in unserer Airbnb Unterkunft an, die einen gigantischen Blick auf die Skyline von KL bot. Wir konnten in den 4 Tagen kaum unsere Augen vom Fenster abwenden. Gerade Nachts funkelte und glitzerte die Stadt und die Lichter schienen ihre ganz eigene Party zu feiern. Die Tage in KL zeigten uns eine vielfältige Stadt und das in jeglicher Hinsicht. Die unterschiedlichsten Kulturen, Religionen und Architekturen treffen hier aufeinander. Ein spannender Mix, der auf jeden Fall Abwechslung verspricht.

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Kuala Penyu – abseits vom Tourismus

Trotzdem wurde der Wunsch nach einem tropischen Paradies abseits von stark touristisch beeinflussten Orten größer und so machten wir uns kurze Zeit später auf nach Borneo. Borneo ist mit 751.936 km² die dritt größte Insel der Welt und ist aufgeteilt zwischen den drei Staaten Indonesien, Malaysia und Brunei. Ein turbulenter Flug brachte uns in die Stadt Kota Kinabalu in der Region Sabah. Am nächsten Tag wurden wir von hier aus in den 2 Stunden entfernten Ort Kuala Penyu gefahren. Wir merkten gleich, dass die Leute hier nicht oft Touristen zur Sicht bekommen. Wir wurden regelrecht angestarrt und/oder mit Lächeln und netten Zurufen begrüßt. Unsere Unterkunft lag 7 km abseits des Ortes direkt am Meer. Hier bewohnten wir nun die nächsten 1 1/2 Monate eine kleine Steinhütte, bestehend aus einem Raum und einem kleinen Badezimmer. Die Hütte stand auf einem großen Grundstück mit den vielfältigsten, exotischen Pflanzen und dem Haus der Gastgeberin und ihres Mannes.
Vicky, unsere Gastgeberin, zeigte sich von Anfang an sehr hilfsbereit und gesprächsfreudig. Für einen kleinen Aufpreis bekamen wir sogar ein altes Auto für die Zeit gestellt. In der nächsten Zeit stellte sich heraus, dass es ohne dieses wohl auch schwierig geworden wäre, da sich unsere Unterkunft schon sehr abseits von der Zivilisation und Einkaufsmöglichkeiten befand. Bis auf ein paar ärmliche Nachbarhäuser und Hütten gab es hier nichts außer tropische Wildnis, weite Strände und das Meer. Bald wurde der tägliche Gang ins Meer und lange Spaziergänge am Strand zur Gewohnheit.

In einigen Gesprächen mit Vicky lernten wir mehr über die Region und die Menschen vor Ort. Auch mit den sieben Hunden auf dem Grundstück freundeten wir uns an und freuten uns über ihrer Gesellschaft beim Abendessen, welches wir meist an einem großen Tisch neben der außengelegen Küche verspeisten.

Die eher gewöhnungsbedürftigen Seiten

So entspannt die Zeit auf Borneo auch war, haben wir uns nach einiger Zeit doch wieder nach etwas mehr Luxus und gutem Essen gesehnt. Man muss dazu erwähnen, dass nicht nur wir die Steinhütte bewohnten. Andere häusliche Mitbewohner waren Schaben, Ameisen, Spinnen, Tausendfüßler, Wespen und Mücken. Da freute man sich über den Besuch eines Glühwürmchens, welches uns vor dem Schlafengehen Gesellschaft leistete.
All das Gekrabbele war schon etwas gewöhnungsbedürftig. Wenn man so eng mit all den Tieren auf kleinem Raum lebt, passieren dann schonmal kleinere Unfälle und so musste Matthias durch die Schmerzen eines Spinnenbisses durch (keine allzu giftige Spinne). Die Klimaanlage musste die ganze Zeit laufen, da wir sonst von den Mücken ausgesaugt worden wären. Da blieb natürlich eine längere Erkältung mit Nasennebenhöhlenentzündung nicht aus, die ich 3 Wochen mit mir rumschleppte. Zum Thema Essen: Wir konnten uns leider nicht ganz mit dem Essen vor Ort anfreunden. Abgesehen von den tropischen Früchten, war die Auswahl sehr begrenzt. Die Supermärkte vor Ort boten zu 99% ungesunde Fertigprodukte an; man konnte froh sein, wenn man ein Produkt ohne Zucker erwischte, außerdem kamen wir hier an keine Vollkornprodukte, die Regale waren voll von Weißmehlprodukten und hellem Reis. Das Gemüse auf dem wöchentlichen Markt war zwar ansehnlich, jedoch mussten wir erfahren, dass diese zuvor in den meisten Fällen einer ordentlichen Pestizidbehandlung unterlagen.

Arbeit, Entspannung und Aktivitäten

Matthias stürzte sich in seine Projekte und auch ich machte mir weiterhin Gedanken und Pläne wo mein Weg hinführen soll. Mit dem Auto hatten wir die Möglichkeit zu verschiedenen Stränden zufahren, in andere Orte, wie Beaufort zu kommen und an einer Bootstour teilzunehmen, von welcher aus wir Langnasenaffen, Makaken und die Silberenen Haubenlanguren beobachten konnten. Es war eine wundervoll entspannte Zeit. Hier sollten wir ebenso unser bisher ruhigstes Weihnachten, sowie Silvester erleben. Auch wenn die Gedanken in der Weihnachtszeit oft zur Familie und dem vertrauten Deutschland abschweiften, würden wir diese Erfahrung nicht missen wollen.
Nach einiger Zeit in Zweisamkeit freuten wir uns jedoch auch mal wieder über etwas mehr soziale Kontakte. Über Youtube erfuhren wir von einer deutschen Familie (www.tropical-freaks.de), welche ebenso die Zelte abgebrochen und mit dem Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben auf Borneo gelandet sind. Wir kontaktierten sie und trafen uns bald darauf mit ihnen. Wir verstanden uns auf Anhieb, führten schöne Gespräche und verbrachten den ein oder anderen Tag miteinander. Witzigerweise lernten wir zum Ende hin noch eine andere deutsche Familie kennen, die in einem Langhaus am Strand arbeiteten und wohnten (Instagram: flo.away). Schön war, dass wir alle die gleichen Träume und Ziele verfolgen und uns somit wunderbar austauschen konnten.
Und die Einheimischen, die sonst keine Touristen gewöhnt waren, wurden innerhalb kurzer Zeit gleich mit 3 deutschen Parteien konfrontiert. Ein lustiger Zufall.

Abschied und Weiterreise

Insgesamt hatten wir eine wundervolle und lehrreiche Zeit in Kuala Penyu. Da wir noch etwas von Malaysia sehen wollten und gleichzeitig mal wieder etwas Stadtleben gebrauchen konnten, stand das nächste Ziel schnell fest.

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