In Thailand zu reisen ist für Veganer überhaupt kein Problem. Wir haben bisher an jedem Ort ein vegan/vegetarisches Lokal gefunden, wo wir essen gehen können. Die veganen Lokale sind mit einem roten, an eine 17 erinnerndes, Symbol gekennzeichnet (bedeutet „jay“, siehe unten), bei den vegetarischen steht eindeutig „vegetarian“. Außerdem gibt es überall Obst- und Gemüsemärkte, so dass man sich eine Mahlzeit auch gut selber zubereiten kann. Waren wir uns unsicher ob ein vegetraisches Lokal auch wirklich vegane Optionen anbietet und wir mit Englisch nicht weiter kamen, haben wir unsere Zeigetafel von Kohl und Karma (einem Bloggerpärchen) rausgeholt. Später haben wir von einem Einheimischen erfahren, dass hier das Wort „jay“ (เจ) für vegan steht. Jedoch sollte man eins dazu wissen: Das Wort hat seinen Ursprung im Jainismus, einer Zwillings Religion vom Buddhismus, die vollkommene Gewaltlosigkeit predigt. Die Anhänger ernähren sich aus diesem Grund vegan und meiden selbst das Essen von Wurzeln, welche bei der Ernte zum Tod der Pflanze führen. So fallen z.B auch Knoblauch, Zwiebeln und Kartoffeln weg. Der Vorteil ist, aufgrund der Verbindung zu buddhistischen Praktiken ist dieses Wort den Thailändern bekannt und sie wissen was damit verbunden ist. Frauen können also sagen „chan gin jay” und Männer “pom gin jay” („Ich bin vegan“) um auf der sicheren Seite zu sein, müssen dann aber vielleicht auf Wurzelgemüse verzichten.
Wir haben uns bisher zum Frühstück immer frisches Obst geholt, was bei den Temperaturen sehr erfrischend ist und uns Energie für den Tag gibt. Mittags gibt es dann entweder nochmal Obst, Nüsse oder ähnliche Snacks. Zum Abendessen haben wir uns immer ein nettes Lokal rausgesucht. Dafür nutzen wir die App Happy Cow um vegane Essensmöglichkeiten zu finden.
Vegane Snacks und Desserts
Jeder braucht mal einen Snack für zwischendurch oder eine leckere Süßspeise zum Nachtisch. Die folgenden Snacks und Desserts haben wir in Thailand bereits probiert.
Obst und gesalzene Hülsenfrüchte
Natürlich steht bei den Snacks bei uns das Obst ganz weit oben auf der Liste. Es tut einfach immer wieder gut zwischendurch, gibt einem Energie und belastet den Verdauungstrakt nicht. Wenn wir mal mehr Hunger oder Lust auf was salziges hatten, haben wir oft zu Erdnüssen gegriffen. Da kostet hier eine 160 Gramm Tüte 39 THB (=ca. 1 Euro). In den Supermärkten (v.a. 7Eleven) findet man auch öfter andere getrocknete und gesalzene Hülsenfrüchte, wie Sojabohnen oder Erbsen. Wir haben bisher nur die Erbsen (80 Gramm für 15 THB = ca. 38 Cent) probiert, wobei sie mir sehr gut schmeckten und Matthias eher nicht. Als abendlichen Snack hatten wir dann auch mal Wasabi Erbsen (ca. 40 THB = 1 Euro), die sehr lecker waren, jedoch einen bedenklichen Zusatzstoff enthalten. Uns ist aufgefallen, dass die Preise für Chips und Nüsse ähnlich, wenn nicht sogar noch teurer sind als in Deutschland.
Süßes Gebäck
Im Bus auf dem Weg von Phetchabun nach Chiang Mai kamen wir das erste Mal mit den in Asien sehr beliebten Hefeklösen (in Thailand heißen sie Sala Bao) in Kontakt. Bisher dachten wir immer diese wären nicht vegan, aber zu unserer Überraschung war der abgepackte Hefeklos mit Kidneybohnenfüllung, welchen wir im Bus bekamen, tatsächlich ohne tierische Produkte. Uns schmeckte der Hefeklos sehr gut (obwohl uns die Mischung süßer Hefeklos und Kidneybohnen erst komisch vorkam). In Chiang Mai aßen wir dann zum zweiten Mal Hefeklöse (für je 20 THB, Kokos und rote Bohnen) in einem Café mit veganer Auswahl.
Neben den Hefeklösen haben wir auch zwei Mal Brownies gegessen (im May Veggie Home in Bangkok und im Free Bird Café in Chiang Mai), die einfach nur lecker waren 🙂 .
Süßigkeiten
Ansonsten haben uns die Coconut Toffee im Supermarkt angelächelt, so dass wir sie kaufen mussten (80 THB = 2 Euro). Sie schmecken sehr süß und sind sehr klebrig. Mal ein oder zwei, wenn man Heißhunger auf Süßes hat sind ganz lecker. Aber sie stehen immer noch bei uns im Schrank, da wir uns solche Süßigkeiten eigentlich schon vor langer Zeit abgewöhnt hatten. Aber wer auf Toffee steht, wird diese lieben. Es gibt das Toffee in verschiedenen Geschmäckern, wie Mango oder sogar Durian.
Desserts
In Chiang Mai aßen wir auf Empfehlung eines Thailänders ein Dessert, welches aus Kokosmilch, mit crushed Eis und Früchten (unter anderem Toddy Palmfrucht) bestand (und natürlich massig Zucker). Vor allem das getrocknete Kokosnussfleisch dadrin hat köstlich geschmeckt.
Nachdem wir nun auch eine Pfanne für unsere Küche bekommen haben, haben wir uns direkt mal Sticky Rice mit Mango gemacht. Wir haben so lange drauf gewartet dieses Dessert mal zu essen. Und es hat großartig geschmeckt und war sehr sättigend. Hier unser Rezept für 2 Personen (ordentliche Portionen 😉 ):
1x Mango
4 x Mini Bananen
300 g Reis (Sticky Rice)
200 ml Kokosnuss Milch
1x gestrichener Teelöffel Salz
Dabei wird der Reis nach Packungsangabe mit Salz gekocht, Kokosöl hinzugegeben und zuletzt 3 Bananen reingeschnitten. Die Mango wird in Würfel geschnitten und auf dem Teller zusammen mit einer halben Mini Banane dekoriert. Reis hinzugeben und geniessen 🙂
Eis
An einem heißen Tag im Royal Park Rajapruek in Chiang Mai haben wir Fruchteis (für je 80 THB) gefunden, welches mit 0% dairy ausgezeichnet war und sehr erfrischend war. Ich habe mich nicht vom Geruch nicht beirren lassen und mich an Durian rangetraut (haben wir zuvor noch nie gegessen). Sagen wir mal so, es ist zunächst gewöhnungsbedürftig und nach dem 2. oder 3. Bissen schmeckt es ziemlich süß und gut. Aber Vorsicht, das Eis riecht bis zum Horizont und dein Mund danach auch 😀 . Dieses Eis haben wir später auch für günstige 25 THB in einem Supermarkt in der Maya Mall gefunden. Außerdem aßen wir im Ice Love You Café (das beste Kokosnusseis ever 😀 , siehe unten) und einen Kokoseisbecher im Coco Corner in Chiang Mai.
Bangkok
Bisher hatten wir auf unseren Reisen nie das Problem verhungern zu müssen 😀 . Wir waren dennoch gespannt wie es in Thailand wird und wir müssen sagen wir wurden positiv überrascht. Natürlich gab es in Bangkok, wie in denke ich jeder größeren Stadt auf der Welt auch, eine große Auswahl an veganen Essensmöglichkeiten.
Zu unsere Favoriten in Bangkok zählt auf jeden Fall das Lokal Ton-Pon in der The Phyll Mall (Sukumvit 54). Ich meine es gibt dort auch festgelegte Gerichte, wir kamen aber immer recht spät an (waren 2x dort essen) und bekamen somit Reis und konnten uns dazu verschiedene Toppings bestellen. Es war unser erstes thailändisches Essen und hat großartig geschmeckt. Für uns beide zusammen hat das Ganze 100 THB gekostet.
In der China Town, waren wir bei Tien Sin essen. Dort begrüßte uns eine Frau freudig und fragte direkt ob wir auch wirklich Vegetarier wären (Essenslokale in Thailand häufig als vegetarisch ausgewiesen). Sie stellte uns ein paar Gerichte vor und wir entschieden uns für gebratene Reisnudeln. Es hat auf jeden Fall auch sehr lecker geschmeckt und uns ebenso 100 THB gekostet.
Außerdem gingen wir in Bangkok noch zum Vegan Stall (Gateway Ekkamai Food Court), einem kleinen Food Stand in einer Mall. Dort bediente uns eine aufgeschlossene Frau, die uns vorher ein paar Sachen probieren ließ. Auch hier hat es gemundet. Die Portionen waren für uns nur leider arg klein. Hier haben wir auch 100 THB bezahlt.
Zu allerletzt haben wir uns noch was gegönnt. Auf Anraten von Freunden gingen wir in das May Veggie Home Restaurant. Hier gab es eine riesige Auswahl an Essen aus aller Welt. Wir entschieden uns zu Abwechslung für einen Burger und einen Brownie zum Nachtisch. Es war sehr lecker, hatte aber auch seinen Preis. Wir bezahlten insgesamt 579 THB.
Die Obsteinkäufe waren in Bangkok vergleichsweise teuer (siehe Kosten – Thailand). Die Kokosnüsse haben hier auch nicht so gut geschmeckt wie in Phetchabun. Ebenso haben wir von den Drachenfrüchten und Orangen mehr erwartet. Dafür haben es uns die Bananen und Ananas angetan. Im Vergleich waren sie aber nicht so lecker wie später im Norden Thailands.
Phetchabun
Phetchabun ist eine kleine Stadt in der gleichnamigen Provinz. Der Ort ist auf jeden Fall nicht für Touristen ausgelegt, trotzdem fanden wir über die App Happy Cow ein vegetarisches Lokal. Wie man in einem unserer Blogeinträge lesen kann, wurden wir hier sehr herzlich aufgenommen und uns wurde zumindest an dem einen Abend sehr großzügig aufgefüllt. Es gab Reis mit einer grünen Soße, Zwiebeln mit Koriander und paniertes Gemüse. Es hat uns sehr gut geschmeckt und wir haben hier beide Male nur 60 THB zusammen bezahlt.
In Phetchabun konnten wir außerdem sehr günstig Obst einkaufen. Die Kokosnüsse waren hier super lecker, genauso wie die Bananen, die viel saftiger und geschmackvoller waren als in Bangkok. Außerdem haben wir hier das erste Mal Rambutan probiert. Das Obst ist sehr lecker und schmeckt ähnlich wie Litischies.
Chiang Mai
Chiang Mai ist ein Paradies für Veganer. Es gibt so viele rein vegane Lokale, aber auch viele Restaurants und Stände mit Mischkost, welche vegane Optionen anbieten. Diese sind dann oft durch einen grünen Sticker mit der Aufschrift „discover vegan options“ ausgezeichnet.
Maya Mall
In Chiang Mai waren wir nun desöfteren in der Maya Mall essen, da sie in der Nähe unserer Unterkunft ist und man danach noch gut den Ausblick vom Gebäude auf die Stadt geniessen kann. An dem vegan/vegetarischen Stand steht fett vegeterian dran. Bis auf ein paar Ausnahmen (die liegen in einer Auslage am Rand) ist hier alles vegan. Hier kann man braunen oder weißen Reis auswählen und sich dazu verschiedene Toppings aussuchen. Es gibt eine gute Auswahl an Pilz- und Gemüsegerichten, die alle sehr gut schmecken. Vor allem die Shittake Pilze und das Jackfruit-Gericht schmecken einfach großartig 😀 Wir haben bisher für braunen Reis mit 4 Toppings immer jeweils 60 THB bezahlt.
Bee Vegan
Ansonsten gehen wir sehr gerne bei Bee Vegan essen, einem sehr leckeren Lokal mit großer Speisekarte: von Salaten, über Curry- und Nudelgerichte bis zu Fleisch- und Fischersatz. Dazu kann man sich Appetizer oder Specials bestellen, wie Tempeh, thailändische Sausage oder Tofu. Bisher hat uns alles sehr gut geschmeckt. Unsere Favoriten sind Pad Thai, mushroom balls und die yellow noodles with curry. Etwas Vorsicht ist vielleicht mit den rohen Sachen geboten, da wir einmal danach einen kleinen Magen-Darm Vorfall hatten. Hier bezahlt man für ein Gericht ca. 55 THB.
Olé Gourmet Mexican
Das mexikanische Restaurant Olé Gourmet Mexican bietet alle Gerichte mit Fleisch auch als vegetarische und vegane Alternative an. Hier haben wir uns einen leckeren Burrito mit Reis, Kidneybohnenpaste, Avocado und anderem Gemüse bestellt. Diesen gibt es in zwei verschiedenen Größen. Der Große kostet 100 THB (= ca. 2,50 Euro) und macht sehr satt. Außerdem haben wir uns einen Teller mit Nachos bestellt (für 80 THB = ca. 2 Euro). Dazu gab es einen Avocado- und einen Bohnendipp.
Ice Love You
Nachdem wir auf dem Sunday Night Market kein veganes Kokosnusseis bekommen haben, machten wir uns auf die Suche nach einer Eisdiele mit veganen Optionen und fanden das Café Ice Love You. Hier gibt es eine Vielzahl an süßen Desserts und eine große Auswahl an Eissorten, von welchen die meisten vegan sind (sind gekennzeichnet). Eine Kugel in der Waffel kostet 35 THB. Neben den Standard Eissorten gibt es auch viele außergewöhnliche, wie Mango Sticky Rice und rote Bohnen. Das Eis war einfach super lecker und es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir dort gegessen haben.
Jay Myjam Jay
Das buddhistische Restaurant Jay Myjam Jay lockt mit einem großen Angebot an allen möglichen, traditionellen Thai-Gerichten. Und das Alles in vegan. So gibt es viele Gerichte mit „Fleisch“-Ersatz. Leider fanden wir das Essen etwas fad. Vielleicht spricht es ja sogar für das Restaurant, da weniger Salz und bestimmt kein Glutamat (wie es bei vielen thailändischen Gerichten der Fall ist) verwendet wird. Hier kann natürlich hinzukommen, dass nach dem Jainismus und in manchen buddhistischen Bräuchen das Essen rein sein muss. Ich denke wir werden dem Lokal schon nochmal eine zweite Chance geben. Wahrscheinlich waren unsere Geschmacksnerven schon angegriffen 😀
Pinkhouse Garden
Das Pinkhouse Garden ist ein gemütliches Café im Zentrum, mit der Möglichkeit in einem wunderschönen Garten zu sitzen. Hier gibt es eine Auswahl an vegetarischen und veganen Gerichten. Wir haben hier Reis mit Pineapple Curry gegessen und haben beide festgestellt, dass es bisher das beste Curry war, was wir hier gegessen haben. Wir haben dafür je 90 THB bezahlt.
Vegan Heaven
Vegan Heaven hat eine riesige Speisekarte mit asiatischen und westlichen Gerichten, wie Burgern, Spaghetti und Wraps. Die Wahl der Speise fällt einem fast schon ein wenig schwer. Matthias hat sich hier einen Burger (105 THB) bestellt und ich mir frische Frühlingsrollen (75 THB). Die Gerichte waren okay, aber wir haben schon besseres in Chiang Mai gegessen. Ich denke man sollte bei diesem Laden vielleicht eher den Fokus auf die thailändischen Gerichte legen, wobei wir gelesen haben, dass die Wraps bei Vegan Heaven auch sehr gut sein sollen. Zum Nachtisch gab es eine Kugel Kokosnuss Eis und einen leckeren, riesig großen Brownie für ca. 90 THB. War sehr lecker und fast ein bisschen viel 😀 .
Wrap Master
Das mexikanische Restaurant Wrap Master (eher ein Stand) befindet sich in der Maya Mall. Hier gibt es super leckere Wraps und andere mexikanische Köstlichkeiten (nicht alles vegan). Der Wrap kostet 80 THB und jedes Topping, welches man dazu bestllt nochmal 10 THB drauf. Die Wraps waren noch ein bisschen besser als bei Olé Gourmet Mexican und haben sehr satt gemacht.